»Die vor­lie­gen­de Schrift lie­fert eine über­aus span­nen­de In­nen­auf­nah­me des na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Sys­tems in Deutsch­land, und zwar in der Zeit un­mit­tel­bar vor der ›Macht­er­grei­fung‹ von 1933 und den ers­ten Jah­ren da­nach. Die Hand­lung ist dabei fo­kus­siert auf die erste große Blut­tat des NS-​Sys­tems, die Nie­der­schla­gung des so ge­nann­ten ›Röhm-​Put­sches‹ 1934. In die­ser vom da­ma­li­gen deut­schen Reichs­kanz­ler Adolf Hit­ler ge­lei­te­ten Ak­ti­on, im Volks­mund »Nacht der lan­gen Mes­ser« ge­nannt, wur­den Ende Juni/An­fang Juli 1934 etwa 200 po­li­ti­sche Wi­der­sa­cher des po­li­ti­schen Kur­ses der NS-​Füh­rung er­mor­det. Unter den Op­fern fan­den sich neben SA-​Chef Ernst Röhm große Teile der Füh­rungs­rie­ge die­ser pa­ra­mi­li­tä­ri­schen Or­ga­ni­sa­ti­on. Au­ßer­dem wur­den der Hit­ler-​Po­li­tik kri­tisch ge­gen­über ste­hen­de Po­li­ti­ker er­mor­det …

Der Autor Otto Stras­ser war in­di­rekt in das da­ma­li­ge Ge­sche­hen ein­ge­bun­den, was das vor­lie­gen­de Buch aus dem Jahr 1934 wohl zur per­sön­lichs­ten sei­ner zahl­rei­chen Schrif­ten wer­den lässt. Sein Bru­der Gre­gor, einst Reich­s­or­ga­ni­sa­ti­ons­lei­ter der NSDAP, ge­hör­te näm­lich zu jenen Män­nern, die der Hit­ler­schen ›Säu­be­rungs­ak­ti­on‹ zum Opfer fie­len. So ge­se­hen ist "Die deut­sche Bar­tho­lo­mä­us­nacht" auch eine der frü­hen pu­bli­zis­ti­schen Ab­rech­nun­gen mit Adolf Hit­ler und dem NS-​Sys­tem.

Der be­son­de­re Wert die­ser Ab­rech­nung er­gibt sich al­ler­dings dar­aus, dass es sich ge­ra­de nicht um eine linke Pro­pa­gan­da­schrift han­delt. Statt­des­sen be­ruht sie auf dem dif­fe­ren­zie­ren­den Blick eines ehe­ma­li­gen Ak­teurs im na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Füh­rungs­zir­kel …«
Aus dem Nach­wort von Dr. Claus-​Mar­tin Wolf­schlag