Selten wurden Ereignisse in den österreichischen und deutschen Massenmedien so verzerrt dargestellt, und selten wurde über geltendes Recht so generös hinweggesehen wie in der sogenannten „Flüchtlingskrise“ des Jahres 2015. Was die Eliten als „Menschlichkeit“ sowie als Aufbruch aus dem „Nationalismus“ deuteten, erweist sich als Gefährdung von Recht, Freiheit und Wohlstand. Eine Kultur des Ressentiments und der Betroffenheit im Zeichen des Opfers höhlt die Meinungsfreiheit als Kernstück einer freien Gesellschaft aus. Wie kommt es, daß so viele, vorgeblich „kritische“ Personen in der Bundesrepublik Deutschland den Nationalstaat aufzugeben bereit sind und die Massenzuwanderung überwiegend unqualifizierter junger Männer aus dem arabischen Raum, die zumeist keine Konventionsflüchtlinge sind, frenetisch bejubelten? Welche Figur beerbt der „Flüchtling“, welche projektive Identifikation gestattet er, und was verspricht seine Aufnahme? Um dem nachzuspüren, begibt sich die Studie über das Feld deutscher Zeitgeschichte hinaus in die Gefilde der Theologie sowie der Sexualität, wie sie mit der Silvesternacht von Köln zum Topos wurde.