Die Freundschaft zwischen Ernst Jünger und Carl Schmitt begann 1930 mit einem ersten brisanten Gespräch. Dabei ging es sogleich um das Erkennen der „Lage“ und um die anspruchsvolle moralische Entscheidung – für Jünger und Schmitt ein leitmotivisches Thema. Bald darauf hatten sie sich in einem stillen Bürgerkrieg zu bewähren, der verdeckt geführt wurde und quer zu den offiziellen Fronten verlief. Er wurde zur tödlichen Bedrohung und forderte Jüngers Sohn als Opfer. Die nach 1945 als „innere Emigration“ abgetane Distanz zum NS-Staat war hier mehr als ein bloßer Rückzug ins Private. Martin Tielkes gedanklich tiefgehender und philologisch sorgfältig gearbeiteter Essay ist unverzichtbar für jeden, der sich mit Ernst Jünger oder Carl Schmitt beschäftigt.