Damir Ovčina, der während des Bosnienkriegs jahrelang in Sarajevo eingeschlossen war, hat einen gewaltigen, autobiographischen Roman geschrieben. – Ein Staat zerfällt, plötzlich ist Krieg. Ein 18jähriger junger Mann wird in einem feindlichen Viertel Sarajevos eingeschlossen. Er muss dort zwei Jahre bleiben, vom Vater getrennt. Von den Besatzern wird er gedemütigt. Er muss Tote bestatten, steht aber auch den Lebenden bei. Er lernt, im Verborgenen, eine Frau kennen. Dann wehrt er sich zum ersten Mal gegen seine Peiniger, flüchtet und kämpft fortan im Untergrund. Große Literatur, die an Warlam Schalamow oder Wassili Grossman anknüpft – und die weit mehr als ein Bild finsterer Zeiten ist, nämlich ein Buch über die Menschen, das Dunkle und Helle in ihnen.

Götz Kubitschek las dieses Buch intensiv, hier geht es zu seinem Artikel über die Lektüre.