'Wenn einer dumpfe Augen hat, dann ist es schlecht um ihn bestellt. Der, dessen Augen aber leuchten, hat die Nacht überwunden. Es ist, als säße der helle Tag in seinem Herzen.'

 Der große Roman vom Leidensweg des armenischen Volkes. Für das berühmte Werk über den Völkermord an den Armeniern im Jahre 1915 erhielt Edgar Hilsenrath folgende Auszeichnungen: – Alfred-Döblin-Preis (1989) – Lion-Feuchtwanger-Preis (2004) – Preis des Präsidenten der Republik Armenien (2006) – Ehrendoktorwürde der Staatlichen Universität Eriwan (2006)

„Das Vergessen soll man nicht entstauben, sagte der Archivar. Es ist zu gefährlich. Und nach diesen Worten war er verschwunden. Später ging ich hinauf in den großen Sitzungssaal. Ich stand mehrmals aus dem Publikum auf, um den türkischen Redner zu unterbrechen, aber die Ordnungshüter wiesen mich aus dem Saal. Einmal gelang es mir, wieder hineinzuschlüpfen. Ich stellte mich neben den Generalsekretär und hielt eine zündende Rede. Ich erzählte von meinem Volk, das die Türken ausgelöscht hatten, und die Vertreter aller Nationen hörten mir eine Zeitlang zu. Dann aber begannen sie, sich zu langweilen, und einer nach dem anderen verließ den Sitzungssaal. Schließlich blieb ich ganz allein.“