Richard Millet
geboren 1953, verbrachte seine ersten Lebensjahre im Libanon und kehrte später dorthin zurück, um im Bürgerkrieg auf Seiten der christlichen Falangisten zu kämpfen. Mittlerweile lebt er wieder in Paris und arbeitet als Lektor, Essayist und Romancier. 1994 erhielt er den Essay-Preis der Académie française.
Zwei seiner Romane erschienen in deutscher Übersetzung: Im Alexander Fest Verlag erschien Der Stolz der Familie Pythreim (vergriffen) und Die drei Schwestern Piale.
Abseits der Romane äußert sich der zum selbstbewußten Solitär gewordene Richard Millet immer wieder zu ideologischen Verirrungen und benennt mit geschliffener Sprache die Mißstände der heutigen Zeit. Seine vom Verlag Antaios erstmals ins Deutsche übertragene politische Publizistik markiert Verlorene Posten, die einzunehmen geistigen Mut und echte Unabhängigkeit erfordert. Millets essentielle Texte atmen den Geist der großen Loslösung, der Band ist aktualisiert nun in zweiter Auflage erhältlich. 2018 erschien sein neues Buch Töten, eine eindringliche persönliche Reflexion über seinen Einsatz als Söldner im Bürgerkrieg im Libanon.