Das Friedensdiktat von Saint-Germain hatte zur Abtrennung von sechs Millionen Deutschen aus dem österreichischen Staatsverband geführt, die unter Missachtung des Selbstbestimmungsrechts als nationale Minderheiten in den Grenzen der neuen nichtdeutschen Nationalstaaten leben mussten. Obwohl sich diese vertraglich zum Schutz ihrer Minderheiten verpflichtet hatten, wurden die Minderheiten nach dem Prinzip der Beherrschung behandelt, was eine radikale Assimilationspolitik in Gang setzte, die in einem ersten Schritt die fortschreitende Ausmerzung des deutschen Elements aus dem öffentlichen Raum beabsichtigte. Der nächste Eingriff in das wirtschaftliche Sozialgefüge der deutschen Volksgruppen betraf Besitztümer und die natürlichen Vorräte. Stärker wirkte sich mancherorts der wirtschaftliche Protektionismus der neuen Regime aus. So wurden in der Tschechoslowakei tschechische Unternehmen bei öffentlichen Aufträgen eindeutig gegenüber den sudetendeutschen bevorzugt, was in den Jahren der Weltwirtschaftskrise den Niedergang ganzer Industriezweige (Instrumentenbau, Glasverarbeitung, Textilindustrie) im Sudetenland noch zusätzlich beschleunigte.