Eine ganz andere Sicht auf Simone Weil eröffnen die Aufsätze über Occitanien, das Südfrankreich der Langue d'Oc. Sie wurden über Aufforderung von Jean Bellard für eine Sonderausgabe der Zeitschrift Actes du Sud über das Pays d'Oc nach ausgedehnten Literaturstudien 1941 in Marseille verfaßt. Die Trauer über den politischen und kulturellen Untergang der Region wird mit dem spirituellen Verlust der katharischen Religion verfugt, die der Albigenserkreuzzug und der Waffengang mit dem französischen König im 13. Jahrhundert mit sich brachte. Auch dieser Aufsatz ist hier erstmals auf Deutsch zu lesen.

In der Antike war Persona die Maske des Schauspielers, die Individualität des Dargestellten. "Der Essai über Die Person und das Heilige, den Weil im letzten Jahr ihres Lebens geschrieben hat, trifft uns aus zumindest zwei Gründen: Der erste ist die Kritik des Begriffes der Person, die auch nach einem halben Jahrhundert nichts an Aktualität verloren hat. Der zweite, wahrscheinlich ebenso aktuell, ist die leidenschaftliche Suche nach einem Prinzip, das sich jenseits der Institutionen, des Rechts und der demokratischen Freiheiten findet und ohne dem die letzteren jeden Sinn und Nutzen verlieren ."

Hier geht es zur Empfehlung von Caroline Sommerfeld.