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Es ist sinnlos, jemandem, der es nicht unvermittelt begreift, zu erklären, warum das Nutzlose nicht das Sinnlose ist. Und noch viel sinnloser ist der Versuch, denjenigen, die im Kalkül verbleiben, das Nutzlose als das Eigentliche vorzustellen. Nur dann, wenn ich nicht nach der Wirkung schiele, bin ich ganz bei mir. Und so steckt im nutzlosen Dienen eine ebenso tragische wie wunderbare Lebenserfüllung. Denn das Nutzlose ist das, was nicht verwässert werden kann, was nicht en vogue ist und so jenen, der nutzlos sein Bestes gibt, eigentümlich auszeichnet: Das Nutzlose nämlich wird um seiner selbst willen betrieben, und wenn es vollendet ist, ist es gut – unabhängig davon, ob es etwas austrägt.

„Was mich aufrecht hält auf den Meeren des Nichts, das ist allein das Bild, das ich mir von mir selber mache“, notierte Henry de Montherlant (zur Autorenseite) in diesem Sinne knapp und programmatisch. Er lebte von 1895 bis 1972 und verfaßte Romane, Novellen und Essays, Erzählungen, Theaterstücke und Gedichte, Aphorismen und Tagebücher. Die fünf hier verfügbar gemachten Texte sind eine Auswahl aus dem 1939 in Leipzig erschienenen Band Nutzloses Dienen. Die Übersetzung erfolgte damals durch Karl Heinz Bremer, der 1943 an der Ostfront fiel. Sie ist unverändert übernommen.

Mit dem Vorwort "Sinnloses Erklären" von Götz Kubitschek.

Die Autorenseite von Henry de Montherlant finden Sie hier.