Die Untersuchung zum „jüdischen Selbsthaß“ (1930) ist vielleicht das bekannteste Buch des Kulturkritikers Theodor Lessing. Weitgehend unbeachtet blieb dagegen eine Vorstudie zu diesem Thema aus dem Jahr 1914, die jetzt erstmals separat erscheint. Darin finden sich neben feinen Beobachtungen über den Selbsthaß der Intellektuellen allgemein scharfe Urteile über den jüdischen Geist, zu denen sich Lessing als Jude berechtigt fühlte. Insbesondere auf den Soziologen Simmel hatte er es abgesehen.