Mit der Novelle Die Kadetten des Alcázar legt der Jungeuropa Verlag nun zum zweiten Mal eine Erstübersetzung vor, die es in sich hat. Die beiden Autoren Robert Brasillach und Henri Massis nehmen uns mit auf eine 92 Seiten umfassende, packende literarische Reise und führen uns direkt in die mythisch aufgeladenen Gefechte des Spanischen Bürgerkriegs. Die 1936 erstmals veröffentlichte Novelle berichtet vom Widerstand auf verlorenem Posten, von Heldenmut und Opferbereitschaft. Sie stellt uns einen Zusammenschluss wagemutiger Männer verschiedenster (rechter) politischer Couleur vor, der in der legendären Festung, dem Alcázar von Toledo, den roten Horden trotzt und so den Mythos einer ganzen europäischen Generation gebiert. 

Das Fanal des Alcázar von Toledo lehrt eines: Gemeinschaftsstiftende Mythen, gegründet auf der selbstlosen Hingabe für eine Idee, sind die unabdingbare Voraussetzung kollektiver politischer Erneuerung. Georges Sorel wusste um die Notwendigkeit eines elektrisierenden Bildes, das für jede politische Bewegung nötig ist, um sie nach vorne zu treiben. Carl Schmitt forderte ebenfalls dieses Bild, das entschlossenen Persönlichkeiten die erforderliche »Kraft zum Martyrium« spendet. Der Alcázar ist ein solches Bild. Sein aufgespannter Rahmen ist dabei gesamteuropäisch.

Die Veröffentlichung der Novelle Die Kadetten des Alcázar ist in diesem Sinne ein Schritt zum besseren Verständnis der europäischen Krisis des 20. Jahrhunderts wie auch deren mobilisierender Mythen.

Mit einem Vorwort von Philip Stein.