Ein Kalender mit Tagesheiligen dient von alters her als übersichtliches Ordnungsprinzip für die zahllosen Geschichten, Stiftungsmythen und Wunderberichte, die einst den gesamten Jahreslauf in eine große Erzählung abendländischer Kultur verwandelten. Aus dem kaum überschaubaren Traditionsbestand hat Albert Christian Sellner die anrührendsten, unterhaltsamsten und spektakulärsten Geschichten ausgewählt, ohne sich um kirchliche oder gutbürgerliche Etikette zu scheren. Denn Heilige sind in der Mehrheit keine moralinsauren Anstandsapostel oder verklemmten Gouvernanten, sondern »Brennende«: Verrückte, Erleuchtete, Visionäre, Wunderheiler, Fanatiker, von Liebesinbrunst Ergriffene, Rebellen gegen Konformismus, Herdentrieb und Heuchelei. Die Sammlung ist auch ein nützliches Nachschlagewerk, ein Buch zum Vorlesen und zur Unterhaltung. Ein Register verzeichnet die Patronate und Kennzeichen der Heiligen, die ihre Anrufung in weltlichen und geistlichen Nöten und ihre Identifizierung in der Kunst ermöglichen.