Ernst Wiechert, populärer Autor der 20er und 30er Jahre, hielt 1936 und 1938 Reden, die dem NS-Staat nicht gefallen konnten. Goebbels ließ ihn verhaften und für zwei Monate im KZ Buchenwald internieren - zur Abschreckung für andere Autoren und als letzte Warnung an Wiechert selbst. Wenige Monate später mußte Wiechert dann am deutschen Dichtertreffen in Weimar teilnehmen - eine Demütigung.

Wiechert verfaßte in dieser Zeit ein Buch über seine Monate im KZ und vergrub das Manuskript in seinem Garten. Nach dem Krieg konnte es erscheinen, seit 2008 liegt es bei Suhrkamp in einer soliden Ausgabe vor. Jedenfalls ist Der Totenwald ein Dokument ersten Ranges.