Erscheint Mitte Dezember !

Alle seine Eide brechend und Schwüre höhnend, legt Michael Klonovsky nun doch einen weiteren Band der Acta diurna vor - inzwischen ist es der achte. Der »Karl Kraus der Gegenwart« (Matthias Matussek) bzw. »Judenlutscher« (anonyme Zuschrift an den Autor), der selbst lieber mit Anton Kuh oder dem späten Joseph de Maistre verglichen werden würde, hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er sein Diarium nicht nur als ein literarisches Projekt, sondern auch als physiologische Notwendigkeit versteht. Für ihn sind die Acta diurna eine Art öffentliche Waschung durch Ästhetisierung des Ekels, den er gegenüber vielen Wortführern, Funktionsträgern und Duckmäusern seines Landes empfindet. Da Klonovsky bei seiner Chronik des Narrenfestes, das die Deutschen spätestens seit den Tagen des freundlichen Gesichts aufführen, stets heiter bleibt, da ihm nie die Lust an Ironie, Sarkasmus und maliziöser Zuspitzung vergeht, da er brillant schreiben kann und obendrein ein gebildeter Plauderer ist, sind seine Notate für den empfänglichen Leser ein Vergnügen. Manchmal sogar ein Trost.