Am 23. Februar 1939 wurde der Philosoph und Schriftsteller Gerd-Klaus Kaltenbrunner in Wien geboren. Von den frühen 1970er-Jahren an beteiligte er sich in der Bundesrepublik Deutschland als feinsinniger Intellektueller und einer der wichtigsten Vordenker eines Neuen Konservatismus an den politischen und kulturellen Kontroversen der Zeit. In der von ihm 1974–1988 herausgegebenen einflussreichen Debattenreihe „Initiative“ ebenso wie in zahlreichen umfangreichen Einzelveröffentlichungen forschte er nach den Ursprüngen, Traditionslinien und Zukunftsaussichten deutschen wie europäischen Denkens und begründete mit seinem Wirken eine Haltung des entschiedenen geistigen Widerstands gegen die Diktatur der Gegenwart.

Zum 80. Geburtstag des 2011 verstorbenen Universalgelehrten Gerd-Klaus Kaltenbrunner hat mit Magdalena S. Gmehling nun eine ausgewiesene Kennerin des Gesamtwerks aus dem Schatz seiner unzähligen Porträts abendländischer Denker eine Blütenlese in zwei Bänden zusammengestellt, die als umfassende Überblicksdarstellung zu rund 3000 Jahren europäischen Geistes ihresgleichen sucht. Band I führt den Leser u.a. vom „Apollinischen Norden“ des indoeuropäischen Erbes über die großen Griechen Hesiod und Platon, den Kirchenvater Augustinus sowie Herder, Baader und Hölderlin bis hin zu Donoso Cortés, Spann, Cioran und Dávila. Das denkende Europa – hier ist es!

Zur Rezension von Stephan Siber.