Jeder weiß, was es bedeutet, wenn mit der »Faschismuskeule« gedroht wird, und jeder weiß, was einem blüht, wenn man von ihr getroffen wird. Technisch gesehen handelt es sich um eine rhetorische Figur des Totschlagarguments. Indem man den Gegner in die Nähe des Faschismus rückt, soll dieser diskreditiert und eine sachliche Diskussion seiner Argumente vermieden werden. Das funktioniert, weil ein gesamtgesellschaftlicher Konsens den Antifaschismus zur Doktrin erhoben hat, ohne zu wissen, daß es sich dabei um einen kommunistischen Kampfbegriff handelt, der sich nicht gegen den »Faschismus« richtet, sondern gegen jede Abweichung vom linken Weg.

Geprägt wurde der Begriff »Faschismuskeule« durch das vorliegende Buch, das 1993 in erster und ein Jahr später in zweiter Auflage unter dem Titel Die Faschismuskeule. Das letzte Aufgebot der deutschen Linken erschien. Damit wurden die hinter der Faschismuskeule liegenden Strukturen und Motive erstmals sichtbar gemacht. Die Nützlichkeit der Faschismuskeule hat sich auch in den letzten Jahren gezeigt, wenn es darum ging, die AfD für die bürgerliche Mitte als unwählbar darzustellen. Allerdings sind die Keulenschwinger anpassungsfähig und haben dem Faschismus einen zeitgenössischen Namen gegeben: Populismus. Die Strukturen bleiben identisch, und das Buch hat nichts von seiner Aktualität verloren.