Was er noch zu sagen hätte …

Adolf Hitler ist tot – nach seinem Selbstmord im Führerbunker unter der Reichskanzlei findet sich der Diktator in der Hölle wieder. Doch anstelle von Dämonen und Fegefeuer erwartet ihn ein ruhiger, zu ruhiger, gänzlich eintöniger Ort, der ihn stark an seine Gefängniszelle nach dem Putsch von 1923 erinnert.

Es gibt rein gar nichts zu tun, und so beginnt der „Führer“, über sein Leben zu plaudern – vor dem Hintergrund der Welt, wie wir sie heute kennen. Er trumpft auf, lässt die Höhe- und Tiefpunkte der „Kampfzeit“ und des Dritten Reiches noch einmal Revue passieren, zeigt keinerlei Reue und zahlt seinen damaligen und heutigen Feinden postum alles heim. In der Hölle kommt Adolf Hitler endlich dazu, alle Karten auf den Tisch zu legen und seine ganz eigene Geschichte des 20. Jahrhunderts zu erzählen.

Crevelds geradezu intimer Ansatz, eine Quasi-Autobiografie Hitlers aus der Ich-Perspektive zu schreiben, schlägt einen völlig anderen Weg ein als die üblichen wissenschaftlichen Biografien. In teils ironischem, teils bissigem Tonfall wird die Geschichte des „Zeitalters der Extreme“ (Eric Hobsbawm) bündig und allgemeinverständlich erzählt – aus der Sicht einer Figur, die das 20. Jahrhundert wie wenig andere geprägt hat und kompromisslose Ansichten auch über unsere heutige Gegenwart äußert.