Gesellschaftsformen, die ihren Zenit überschritten haben und die Menschen nicht mehr aus sich selbst heraus überzeugen können, erkennt man daran, dass sie repressiver, alternativloser und regulativer daherkommen. Sie haben ihren Charme verloren, und der eigentliche Zweck jeder Form von Herrschaft, die Machterhaltung der sie tragenden Klasse, tritt deutlicher und ungeschminkter in den Vordergrund.

Der Liberalismus gilt dieser Tage als besonders »alternativlos«. Doch gibt es wirklich keine Alternativen zur »Herrschaft der Massen«? Wolfgang Bendel ist auf die Suche gegangen – und wurde fündig. Er attestiert dem westlichen Liberalismus, seine Dekadenzphase längst erreicht zu haben, und wagt sodann den kühnen Versuch, eine denkbare Alternative aufzuzeigen: die Aristokratie.

In seiner erfrischend flott geschriebenen, gewagten Streitschrift ist sich Wolfgang Bendel mit Gabriel Matzneff einig: »Im Osten wie im Westen von unterschiedlichen, aber gleich hassenswerten Spielarten des Herdenlebens bedroht, hat die europäische Zivilisation eine Aristokratie niemals nötiger gehabt als heute.«


Mit einem Epilog von Alain de Benoist