In eigenen, nationalen Interessen zu denken, hat die Bundesrepublik Deutschland längst aufgegeben und ihren Bürgern weitestgehend abtrainiert. Gereon Breuer schafft es mit diesem Essay über „das Spiel nationaler Interessen zwischen Krieg und Frieden“, daß der Leser von Seite zu Seite besser versteht, was unsere eigenen Interessen sind und wie sie verteidigt werden müßten.

Breuer erklärt dies, indem er die geopolitischen Strategien der Großmächte der Welt skizziert. Zu diesen zählt er die USA, Rußland und China. Europa hingegen fehlt in der Auflistung, weil sich sowohl die einzelnen Nationalstaaten als auch die Europäische Union lieber für fremde Interessen einspannen lassen, als eine eigenständige Politik zu verfolgen.

Das Buch bietet zum einen eine Verständnishilfe für die aktuellen Konflikte in der Ukraine und in Syrien. Zum anderen beurteilt es, welche geopolitischen Strategien erfolgsversprechend sind und wie schnell es passieren kann, daß ein bestimmtes weltpolitisches Engagement genau das Gegenteil des eigentlichen Zieles bewirkt.

„Nur dann, wenn Staaten sich nur dort einmischen, wo das ihren Interessen dient und sich überall sonst heraushalten, kann ihr weltpolitisches Engagement erfolgreich sein. Ironischerweise fällt es gerade denjenigen, die vehemente Verfechter der Frieden-schaffen-ohne-Waffen-Ideologie sind, besonders schwer, diesen banalen Grundsatz zu verstehen.“ (Gereon Breuer)