Die Tagebücher von Heimo Schwilk sind eine kleine Gegengeschichte der Bundesrepublik, schonungslos, angriffslustig, ehrlich. Auch gegenüber sich selbst. Geschult an Ernst Jünger, legt der Autor die zerstörerische Wirkung des Zeitgeistes frei. Für den Jünger-Biografen und Herausgeber des vieldiskutierten Bandes „Die selbstbewusste Nation“ war die deutsche Einheit keine Illusion, sondern eine Selbstverständlichkeit – vor und nach dem Fall der Mauer. Viele große Namen tauchen in diesem Kompendium auf, neben Ernst Jünger auch Botho Strauß und Martin Walser, Walter Kempowski, Erich Loest, Günter de Bruyn und Reiner Kunze, aber auch Günter Grass oder Marcel Reich-Ranicki. Die Begegnungen mit Politikern aller Couleur zeigen Schwilks Skepsis gegenüber einem Politikbetrieb, der weniger den Interessen der Bürger als einem schrankenlosen Moralismus dient. Das Tagebuch enthält Aufzeichnungen des Kriegsreporters in Saudi-Arabien, im Irak und auf dem Balkan, von Reisen nach Moskau und in die Arktis unmittelbar nach dem Zerfall der Sowjetunion – einmalige Zeugnisse eines abenteuerlichen Herzens.