Behandelt wird die Entwicklung des Imperium Americanum bis zur heutigen Vorherrschaft der USA unter zwei Gesichtspunkten: Ein Fokus betrachtet diesen Weg als Fortsetzung des Wettlaufs der europäischen Mächte um die Hegemonie auf dem „alten Kontinent“. Dieser führte nach der Unterwerfung Indiens und der Errichtung eines Halbprotektorats über China infolge der Opiumkriege um 1860 zur globalen Hegemonie Großbritanniens. Das Imperium Americanum wird als Umformung dieser britischen Weltmachtstellung beschrieben. Die hegemoniale Alleinstellung Londons wandelte sich bis 1910 zur Doppelspitze London – Washington. Nach dem Sieg über die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg trat die Alleinherrschaft Washingtons an ihre Stelle. Seit der Verkündung der Monroe-Doktrin (1823) konnte damit in einem hundertjährigen Krieg erreicht werden, was die USA von Anfang an als ihre manifest destiny – ihre „offensichtliche Bestimmung“ – ansahen, nämlich der Welt ihre Vorstellung von Recht und Demokratie zu bringen.

Der Autor
geb. 1942; Studium der Rechte in Tübingen und Bonn; dort Promotion. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität von Südafrika/Pretoria. Berufslaufbahn in der Energie- und Kreditwirtschaft. Bis 2007 Professor an der FH Essen; zuletzt Präsident des evg.-luth. Landeskirchenamtes in Schwerin. Veröffentlichte viele juristische und kulturgeschichtliche Fachaufsätze und Bücher. Etliche berufliche Einsätze in aller Welt führten den Autor immer wieder zu der Frage,  wie es den USA gelingen konnte, über viele Kriege hinweg zur imperialen Macht aufzusteigen, anderen Nationen – wie zum Beispiel Deutschland – aber den Ruf eines „Störenfrieds der Weltordnung“ anzuhängen.