Theorie und Praxis in Bewegung

»Selbst die schönsten Theorien erhalten nur durch ihre Übertragung in die Praxis Wert«, formulierte einst der revolutionäre Denker Georges Sorel. In diesem Sinne sind Theorie und Praxis als Einheit zu denken. Isoliert voneinander sind sie wertlos: Theorie ohne Praxis ist Elfenbeinturm. Praxis ohne Theorie macht blind für strukturelle Zusammenhänge.

Doch eine nachhaltige Symbiose aus weltanschaulicher Bildung und konkretem Engagement erscheint oftmals als das Einfache, das schwer zu machen ist: Es ist eben nichts »mechanisch-faktisch Gegebenes, sondern ein geschichtliches Werden« (Antonio Gramsci). Benedikt Kaiser nimmt uns daher mit auf seine Reise durch mehrere Jahre engagierter Theorie-Praxis-Arbeit.

Es gilt gerüstet zu sein für Krisenmomente, in denen sich unverhoffte Handlungsfenster öffnen. Fehlt die entsprechende ideelle Vorbereitung, gerät man automatisch in die Position einer Nachholbewegung – der Reaktion. Dort möchte einen der politische Gegner sitzen sehen. Man selbst sollte ihm diesen Gefallen nicht tun.

Was ist zu tun? Fest steht: In der kommenden Konvergenz der Krisen werden die Karten neu gemischt. Weil Geschichte offenbleibt, ist minimalistischer Defätismus von gestern. Kaiser verwirft Denkfehler, definiert Standpunkte und gibt die Richtung vor.