Empfehlung 1982 - Wer ist die "Dame in Weiß"? Das ist die Mutter des Ich-Erzählers - eine zugleich nervöse und handfeste, entschiedene und verunsicherte Frau. Sie und ihr Sohn leben in Oranienburg und geraten in den Endkampf um Berlin und in chaotische, ernüchternde Nachkriegsjahre.

Wer Bezieher der Reihe Mäander bei Antaios war, hat Helmut H. Schulz bereits als Erzähler kennengelernt: Die Endphase des Kriegs, die Kämpfe um Küstrin und Berlin, die Vetriebenenkolonnen und die Trümmerlandschaft, in der mit dem Wiederaufbau und der Umerziehung begonnen wird - das sind die Themen, die Schulz aus eigenem Erleben und als hellwacher Zuhörer so plastisch und echt beschreiben kann wie kaum ein anderer.

Solche Romane räumen vor allem mit der falschen Vorstellung auf, es habe im Dritten Reich keine Bewegungsfreiheit gegeben und nach der Stunde Null (die es nicht gab) kein Leid. Ins Rechtlose, in den nicht mehr existierenden Staat "hineinleben" als junger Mensch - das ist das Thema.

Kurz vor seinem Tod hat der Schriftsteller Helmut H. Schulz testamentarisch festgelegt, daß Antaios Erbe der Rechte an der Dame in Weiß, den Erzählungen und anderen Romanen sei.

Dame in Weiß erschien 1982 im Hinstorff Verlag in der DDR und erlebte 1986 eine 3. Auflage. Für die Ausgabe in der Roman-Reihe bei Antaios ist der bestehende Text auf Fehler durchgesehen und dort vorsichtig lektoriert worden, wo es daran fehlte. Dies geschah mit ausdrücklicher Erlaubnis des Autors. Außerdem ist der Ausgabe ein Nachwort beigegeben.

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